Einstellungen Koordinatensystem

Mit Einstellungen Koordinatensystem legen Sie das Abbildungssystem und Höhensystem für das aktuelle Projekt fest. Diese Einstellungen werden als Information zum Projekt gespeichert.

Reduktion

Reduktion anwenden aktiviert zusätzlich eine Strecken- und Flächenreduktion.

VORSICHT: Die Reduktion wird in erster Linie im Programmteil Vermessung berücksichtigt. Bei regulären Funktionen der Konstruktion und Trassierung findet sie keine Anwendung. Lediglich bei Mess- und Bemaßungsfunktionen werden reduzierte Ergebnisse ausgegeben.

Die Reduktion wird z. B. bei folgenden Funktionen angewendet:

  • Vermessung > Geodätische Berechnungen
  • Vermessung > Verfahrensmanager
  • Straßenbau > Zwangspunktdiagnose einzelner Punkt
  • Lageplan AKGCAD > Abstand Messen
  • Lageplan AKGCAD > Bemaßung
  • Lageplan AKGCAD > Punktkonstruktion Fachobjekt/3D

Abbildung/Höhensystem

Legt das Koordinatensystem und Höhensystem fest.

Bei der Auswahl der Systeme zeigt ein Tooltip die Detail-Eigenschaften des jeweiligen Systems einschließlich EPSG-Code an.

Abbildung

Legt das Koordinatenreferenzsystem für die Lagebestimmung fest.

Folgende Systeme stehen zur Auswahl:

  • Örtliches System…Koordinatensystem, das keiner Abbildung (weder UTM noch Gauß-Krüger) entspricht. Es ist ein nichtamtliches, kartesisches, orthogonales, lokales Koordinatensystem.
  • Gauß-Krüger…Koordinatensystem ohne genauere Definition
  • UTM (ETRS89)…ohne genauere Definition
  • ETRS89_UTM32…System ETRS89/UTM-Zone 32
  • ETRS89_UTM33…System ETRS89/UTM-Zone 33
  • DE_DHDN_[Anzahl Grad-Streifen]GK[Nummer des Streifens]_[Abkürzung Bundesland][länderspezifischer Lagestatus]

    Beispiel

    DE_DHDN_3GK2_BW100…Deutschland (DE); Deutsches Hauptdreiecksnetz (DHDN); Gauß-Krüger-3-Grad-Streifen, Streifen 2; Baden-Württemberg, landesweit vollständig erneuertes System, Lagestatus 100

  • DE_DHDN_[Anzahl Grad-Streifen]GK[Nummer des Streifens]__RDN

    Beispiel

    DE_DHDN_3GK2_RDN…Deutschland (DE); Deutsches Hauptdreiecksnetz (DHDN), Gauß-Krüger-3-Grad-Streifen, Streifen 2; altes Lagefestpunktfeld (Reichsdreiecksnetz RDN)

  • DE_[Bezugssystem]_[Anzahl Grad-Streifen]GK[Nummer des Streifens]

    Beispiel

    DE_40-83_3GK4…Deutschland (DE); Bezugssystem 40/83; Gauß-Krüger-3-Grad-Streifen, Streifen 4

    Bezugssysteme

    40/83…durch Transformation des staatlichen trigonometrischen Netzes auf das Rauenberg-Datum entstanden. Diese Koordinaten sind Grundlage für die topographische Karte "Ausgabe für die Volkswirtschaft (AV)" sowie für das gesamte topographische Kartenwerk im Regelblattschnitt. Zur Abbildung der Koordinaten 40/83 in die Ebene wird die Gauß-Krüger-Abbildung in 3° breiten Meridianstreifen verwendet. Die Koordinaten liegen nur mit Dezimetergenauigkeit vor.

    42/83…Teil der 1983 abgeschlossenen Ausgleichung des Einheitlich Astronomisch-Geodätischen Netzes der osteuropäischen Länder (EAGN). 42 ist das Jahr der Bestimmung der Datumsparameter, 83 ist das Jahr, in dem das Netz I. bis V. Ordnung neu ausgeglichen wurde.

  • AT_MGI_[Zone]

    Beispiel

    AT_MGI_M28…Österreich (AT); amtliche Kurzbezeichnung für das geodätische Datum von Österreich (Militärgeographisches Institut); Zone M28 (entspricht UTM-Zone N32)

    Zonen:

    M28…3´´-Streifen GK; MGI 28´´ östlich von Ferro Datum Austria (Bessel 1841); Verwendung in Vorarlberg und Tirol; entspricht UTM-Zone N32

    M31…3´´-Streifen GK; MGI 31´´ östlich von Ferro Datum Austria (Bessel 1841); Verwendung in Osttirol, Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, westliche Obersteiermark; entspricht UTM-Zone N33

    M34…3´´-Streifen GK; MGI 34´´ östlich von Ferro Datum Austria (Bessel 1841); Verwendung in Niederösterreich, Wien, Burgenland, übrige Steiermark; entspricht UTM-Zone N33

  • AT_BMN…Österreichisches Bundesmeldenetz (kartesisches Koordinatensystem); GK; Bundesmeldenetz; MGI mit Koordinatenzusatz; Datum Austria (Bessel 1841)
  • CH_CHTRS95… Schweiz (CH); Swiss Terrestrial Reference System 1995 (GRS80), identisch mit ETRS89
  • CH_CH1903…Schweiz (CH); Bezugssystem der alten Landesvermessung 1903 LV03; altes, in der Amtlichen Vermessung noch heute gültiges Bezugssystem, das 1903 festgelegt und eingeführt wurde

    Abstandsberechnung für die Abbildungen LV03 und LV95 (Schweiz)

    Die Projektionsverzerrungen bestehen aus zwei Teilen:

    • Lage aus Koordinatensystem

      M1 [ppm] = ( x^2 / 2R^2) * 1000000

      mit

      • x…(gemittelter) Abstand im Hochwert vom Projektionszentrum

        Dies ist die alte Sternwarte in Bern. Diese hat die Koordinaten 2600000 / 1200000. Der Wert 1200000 ist also zuvor bei vollständigen Koordinaten abzuziehen.

      • R…Erdradius (in der Schweiz verwendet: 6378815,9 m)

      Alle Werte gehen in Metern in die Berechnung ein. Das Ergebnis ist dimensionslos (Einheiten kürzen sich heraus).

    • Aus Höhenlage

      M2 [ppm] = (sqrt (1 /( (1 + h / R)^2)) -1 ) * 1000000

      mit:

      • h…(gemittelte) Punktehöhe
      • R…Erdradius (in der Schweiz verwendet: 6378815,9 m)

      Alle Werte gehen in Metern in die Berechnung ein. Das Ergebnis ist dimensionslos (Einheiten kürzen sich heraus).

    Gesamtreduktion aus Koordinaten und Höhensystem

    Reduktion ges. [ppm] = M1 + M2

  • CH_CH1903+…Schweiz (CH); Bezugssystem der neuen Landesvermessung 1995; lokal gelagertes Bezugssystem der Schweizerischen Landesvermessung LV95 (Schiefachsige konforme Zylinderprojektion (Bessel 1841))

Lagestatus

Der Lagestatus dient in Deutschland (Landesvermessung und Liegenschaftskataster) zur Unterscheidung verschiedener Lagekoordinaten eines Punkts. Der Lagestatus kennzeichnet die Art der Koordinaten und gibt das geodätische Bezugssystem an, auf das sich die Koordinaten beziehen. Wenn mehrere Lagekoordinatenpaare für denselben Vermessungspunkt geführt werden, erhalten sie verschiedene Lagestatusangaben.

EPSG

Jedes Bezugssystem besitzt einen EPSG-Code. Der EPSG-Code ist eine weltweit eindeutige Schlüsselnummer geodätischer Datensätze wie Koordinatenreferenzsysteme, Referenzellipsoide oder Projektionen.

Ausnahme: UTM(ETRS89)

Höhensystem

Legt das Referenzsystem für die geodätischen Höhenangaben fest.

  • DE_DHHN12_NOH

    Höhe im System des Deutschen Haupthöhennetzes von 1912

  • DE_DHHN12_BW130

    Höhe im "Horizont 71" (BW)

  • DE_DHHN85_NOH

    Normalorthometrische Höhe im System des Deutschen Haupthöhennetzes der Wiederholungsmessungen der Jahre 1980-1985

  • DE_SNN76_NH

    Normalhöhe im System des Staatlichen Nivellementnetzes von 1976 (ehemalige DDR)

    Die Höhen werden als "Höhen über HN76" bezeichnet.

  • DE_SNN56_NH

    Normalhöhe im System des Staatlichen Nivellementnetzes von 1956 (ehemalige DDR)

    Die Höhen werden als "Höhen über HN56" bezeichnet.

  • DE_DHHN92_NH

    Aktuelle Normalhöhe im System des Deutschen Haupthöhennetzes 1992 durch Zusammenschluss von DHHN85 (alte Bundesländer) und SNN76 (neue Bundesländer) zu einem Netz

    Die Höhen werden als "Höhen über NHN" bezeichnet.

  • DE_DHHN12_NKNI

    Höhe im Nordseeküstennivellement I von 1928-1931 (1937)

  • DE_DHHN12_NKNII

    Höhe im Nordseeküstennivellement II von 1949-1955 (1959)

  • DE_NIV60_NOH

    Normalorthometrische Höhe im Nivellementnetz 1960 (Westblock)

  • DE_OKN-I_NOH

    Höhe im Ostseeküstennivellement von 1896-1898 (1901)

  • DE_ALT_NN

    Höhe im "alten System" der preußischen Landesaufnahme

  • DE_VORL_NOH_BY901

    Höhe im "vorläufigen System" in Bayern

Reduktionen anwenden

Aktiviert die Abbildungsreduktion und Höhenreduktion.

  • Örtliches System

    Eine Reduktion findet nicht statt.

  • Gauß-Krüger

    Die Formeln der Gauß-Krüger-Abbildung werden angewendet. Mehrere Gauß-Krüger-Systeme stehen zur Auswahl. Die Differenzierung in unterschiedliche Gauß-Krüger-Systeme ist lediglich eine weitere Information zum Projekt. Die Berechnung der Reduktion erfolgt bei Gauß-Krüger immer gleich.

  • UTM

    Die Formeln der UTM-Abbildung werden angewendet. Mehrere UTM-Systeme stehen zur Auswahl. Die Differenzierung in unterschiedliche UTM-Systeme ist lediglich eine weitere Information zum Projekt. Die Berechnung der Reduktion erfolgt bei UTM immer gleich.

Abbildungsreduktion

Legt die Berechnungsparameter für die Abbildungsreduktion fest.

Erdradius legt den Halbmesser der Erde in [m] fest. Voreingestellt ist 6380000,000 m.

Abstand zum Bezugsmeridian gibt den mittleren Abstand des Projekts zum Bezugsmeridian in [m] an.

Der Abstand zum Bezugsmeridian leitet sich aus dem Zahlenwert des mittleren Rechtswerts ab.

Aus allen Punkten werden die Rechtswerte ermittelt, die größer als 100000 sind. Diese Rechtswerte werden gemittelt. Aus diesem Wert wird der mittlere Abstand zum Bezugsmeridian errechnet.

Mit der Schaltfläche Aus Projektdaten ermitteln und aktualisieren wird der Wert neu berechnet.

Abstand automatisch aus System bestimmen berechnet den Abstand zum Bezugsmeridian automatisch beim Start des Projekts und beim Aufruf von Einstellungen Koordinatensystem.

Höhenreduktion

Legt die Berechnungsparameter für die Höhenreduktion fest.

Mittlere Bezugshöhe legt die mittlere geodätische Höhe im Projekt fest.

Sie kann entweder manuell eingegeben oder durch Klicken auf die Schaltfläche Aus Projektdaten ermitteln und aktualisieren berechnet werden.

Alle Punkthöhen im Projekt ungleich 0,0 werden gemittelt. Dieser Mittelwert stellt die mittlere geodätische Höhe des Projekts dar.

Anmerkung: Die Mittlere Bezugshöhe wird nicht automatisch aktualisiert. Eine Neuberechnung erfolgt nur durch Klick auf die Schaltfläche Aus Projektdaten ermitteln und aktualisieren.

Undulation Die Undulation spielt lediglich bei einer UTM-Abbildung eine Rolle, bei der im Gegensatz zur Gauß-Krüger-Abbildung die ellipsoidische Höhe zur Berechnung der Höhenreduktion verwendet wird. Die Differenz zwischen beiden Bezugssystemen bezeichnet man als Undulation. Sie liegt z. B. in Baden-Württemberg zwischen 46,5 und 50,5 m. Da sie abhängig von der Region unterschiedlich ist, kann der Wert in dem vorgesehenen Feld eingegeben werden.

Abbildung 1. Bestimmung der Undulation

Bestimmung der Undulation

BIM-Projektnullpunkt in Weltkoordinaten

Legt den BIM-Koordinatennullpunkt, die Nordrichtung und ein führendes Koordinatensystem fest. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Projektbeteiligten lagerichtig und im gleichen geodätischen Bezugssystem arbeiten.

Alle zu liefernden digitalen Modelle müssen den vorgegebenen Projektnullpunkt und die vorgegebene Nordrichtung enthalten. Im BIM-Viewer kann man sich zwischen Würfel und Pyramide entscheiden.

  • Würfel mit Kantenlänge 100 cm (Mittelpunkt des Würfels entspricht dem Projektnullpunkt)
  • Pyramide

Ost-/Rechtswert (X) [m] legt die horizontale Koordinate fest.

Nord-/Hochwert (Y) [m] legt die vertikale Koordinate fest.

Höhe (Z) [m] legt die geodätische Höhe fest.

Koordinaten grafisch ermitteln wechselt in die Zeichnung, um den Punkt manuell festzulegen. Bei Punkten oder Linienpunkten werden die genauen Koordinaten verwendet. Ohne Objekt werden die Koordinaten am Mauszeiger übernommen.
Anmerkung: Bei Punkten oder Linienpunkten wird die Höhe übernommen. Das gilt auch für Punkte mit der Höhe 0.

Koordinaten aus Projektdaten ermitteln verwendet die Minimalwerte des Projekts für X, Y und Z.

Nordrichtung [gon]

Darstellung (Fachbedeutung) legt die fachliche Darstellung und den Layer zum Speichern fest.

Die Fachbedeutung ist BIMP.PKT0.

Abbildung 2. Fachbedeutung des Projektnullpunkts
Anmerkung: Der BIM-Projektnullpunkt wird im Lageplan nicht dargestellt.