Polydatei-Editor

Mit dem Polydatei-Editor definieren Sie Variablen, mit denen Querschnittbestandteile von außerhalb beeinflusst werden können.

Die Definition von Parametern für folgende Anwendungen ist möglich:

  • Bausteindefinitionen
  • Deckenbuch
  • Horizontdefinitionen

Das Stationsfeld des Polydatei-Editors umfasst 12 Stellen (8 Vorkommastellen und 3 Nachkommastellen).

Anmerkung: Die Eingabe unzulässiger Werte wird abgefangen.

Die Fenstereinstellungen des Polydatei-Editors werden gespeichert unter: C:\Users\[Aktueller Benutzer]AppData\Roaming\AKG\[Aktuelle Plattform]\PolyEditor.

Das Dialogfeld wird zentriert (falls verschwunden) mit Strg+F10.

Prinzip

Für jede in der Polydatei vorhandene Station wird ein Wert zur Verfügung gestellt. Zusätzlich ist die Angabe einer Ausrundung möglich.

Anmerkung: Jede Zeile muss mindestens zwei Spalten (Stationsangabe und Wert) enthalten - nur eine Spalte mit Stationen geht nicht.

Der vielfältige Einsatz von Polydateien in den Bausteinen des Querschnitts liegt auf der Hand:

Der Inhalt der Variablen wird direkt aus der aktuell gewählten Datei gelesen. Somit können alle Querschnittbestandteile von außerhalb beeinflusst werden, egal, ob es sich um Höhen, Abstände, Kontrollwerte bzw. Vergleichswerte oder um Schichtstärken des Aufbaus handelt.

Die eingegebenen Werte gelten nur an den dafür definierten Stationen. Werte für die Stationen dazwischen werden interpoliert.

Durch die Steuerung von außen kann z. B. ein Bearbeiter die Querschnittdefinition erstellen, während ein zweiter Bearbeiter über die Polydatei die Spezialbereiche wie Einmündungen, Rampen usw. festlegt.

Abbildung 1. Datenfluss

Neben der klassischen Querschnittdefinition eignet sich die Polydatei für die Ausführung und Abrechnung der Horizontbildung. Der Einsatz von Polydateien bringt hierbei z. B. externe Messwerte wie Tiefen oder Stärken (Bodengutachten) ein.

Abbildung 2. Polydatei-Editor
  1. Werkzeugleiste
  2. Tabelle der definierten Werte
  3. Aktuell ausgewählter Wert

Excel-Daten

Können per Drag&Drop-Verfahren oder über die Zwischenablage (Strg+C und Strg+V) zeilenweise in den Polydatei-Editor eingefügt werden (nur die Werte, ohne die Felder).

Mehrere Wertepaare (also mehrere Zeilen) können gleichzeitig in den Polydatei-Editor übernommen werden. Die Spaltenüberschriften dürfen nicht mit kopiert werden.

Anmerkung: Die Werte müssen in direkt benachbarten Spalten stehen.

Wertepaare, welche nicht nebeneinander stehen, können nicht kopiert werden.

Zwei oder drei Spalten mit Werten müssen ausgewählt werden - nur eine Spalte mit Stationen ist nicht möglich.

Beispiel

Spalte 1: Station; Spalte 4: Abstand

Die Daten können so nicht kopiert und in den Polydatei-Editor übernommen werden.

QBM-Import

Wird eine *.QMB-Datei (seitliche Begrenzung der Massenberechnung) geöffnet, muss festgelegt werden, für welche Seite importiert werden soll.

Datei > Speichern wird deaktiviert, da die Datei nur als Polydatei gespeichert werden kann.

Mit Datei > Speichern unter wird der Dateiname um _L bzw. _R für die rechte bzw. linke Seite ergänzt.

Werkzeugleiste

Stellt verschiedene Bearbeitungsfunktionen zur Verfügung:

Neu
Legt eine neue *.ply-Datei an.
Öffnen
Erlaubt die Bearbeitung einer bestehenden *.ply-Datei.
Speichern
Sichert die aktuelle Datei-Version.

Die bestehende Datei wird überschrieben.

Neue Zeile
Fügt einen neuen Datensatz an der aktuellen Position ein.
Zeile löschen
Entfernt den aktuellen Datensatz.
Mehrere Zeilen löschen
Öffnet ein Dialogfeld und entfernt die gewählten Datensätze.
Zeile kopieren Strg+C
Übernimmt die aktuelle Zeile in den Zwischenspeicher.
Zeile einfügen Strg+V
Erzeugt eine neue Zeile an der aktuellen Stelle mit den Werten aus dem Zwischenspeicher.

Mit Strg+V können mehrere Zeilen gleichzeitig direkt aus Excel eingefügt werden.

Aus Excel einfügen
Erlaubt das Austauschen von Werten aus Excel über die Zwischenablage.

Für jede in der Polydatei vorhandene Station muss ein Wert zur Verfügung gestellt werden (zwei Spalten). Zusätzlich ist die Angabe einer Ausrundung möglich (3. Spalte).

Vorzeichen der Werte ändern
Wechselt das Vorzeichen aller Werte in der Spalte Wert.

Station und Ausrundung können mit der Funktion nicht bearbeitet werden.

Betrag bilden berechnet den absoluten Betrag der Zahl des aktuellen Werts. Station und Ausrundung können mit der Funktion nicht bearbeitet werden.

Beim Erzeugen einer Polydatei aus dem Zwangspunktmanager werden auch negative Abstände ausgegeben, während bei der Benutzung der Polydatei in der Querprofilkonstruktion zum Teil nur die Beträge der Abstände benötigt werden.

Stationen sortieren
Ordnet die Stationen numerisch aufsteigend.
Anmerkung: Alle Funktionen sind auch im Menü verfügbar.

Formatbeschreibung

Die Struktur einer *.ply-Datei wird anhand einer PLY-Querprofilvariablen definiert: Definition eines Polygonzugs mit Ausrundung (Kreis) über Station, definiert unabhängig von den Querprofilstationen.

Eine *.ply-Datei ist wie folgt aufgebaut:

Tabelle 1. Formatbeschreibung
Spalten Format Inhalt
1-10 Kennung POLY Zeilenkennung POLY mit 6 folgenden Leerzeichen.
11-20 F12.3

Station der Knickpunkte. Die Stationen der Knickpunkte müssen aufsteigend sortiert sein und mit einem Mindestabstand von 1 mm eingegeben werden.

Ein Punkt wird als Dezimaltrenner gelesen; ist kein Punkt vorhanden, werden die letzten 3 Stellen als Nachkommastelle gelesen.

21-30 F10.3

Wert des Knickpunkts in beliebiger Dimension.

Ein Punkt wird als Dezimaltrenner gelesen; ist kein Punkt vorhanden, werden die letzten 3 Stellen als Nachkommastelle gelesen.

31-40 (optional) F10.3 Halbmesser der Ausrundung (Dimension wie Wert). Dieser Wert ist optional (muss nicht vorhanden sein).

Die Dateiendung und Pfad müssen [Aktuellen Projektordner]\poly\*.ply lauten.

Abbildung 3. Beispiel mit Wertetabelle
Tabelle 2. Stationswerte
Station Wert Ausrundung
5.500 1.000 0.000
25.600 2.000 5.000
34.200 1.000 0.000
43.750 1.000 0.000
43.751 2.300 0.000
45.000 2.300 0.000
52.7500 1.0000 0.000

Für die Station, die nicht direkt definiert sind, wird der Wert aus den umliegenden vorhandenen Stationen und Werten interpoliert. Z. B. wird für die Station 40,000 der Wert aus den umliegenden vorhandenen Werten an den Stationen 34,200 und 43,750 interpoliert.