Gradienteneditor

Mit dem Gradienteneditor definieren und bearbeiten Sie den Höhenverlauf der Achse und prüfen die Einhaltung der Richtlinien.

Gradienten können importiert und exportiert werden. Der Gradienteneditor verfügt über vielfältige Messfunktionen und über eine umfangreiche Listenausgabe.

In der Infozeile des Gradienteneditors (direkt unter der obersten Werkzeugleiste) erscheint hinter dem Gradientennamen die Information zum Achstyp [Straße] bzw. [Bahn].

Dialogfeld

Die obere Werkzeugleiste stellt Funktionen zur allgemeinen Bearbeitung bereit.

Die unteren Werkzeugleisten stellen spezielle Funktionen für die jeweiligen Bereiche.

Die Projektbearbeitung kann die Beurteilung verschiedener Varianten erfordern. Die unterschiedliche Gradienten werden in der Gradientenliste verwaltet.

Die einzelnen Stützpunkte der in der Gradientenliste markierten Variante werden in der TS-Punktliste angezeigt und bearbeitet.

Der Bereich Messen dient dem grafischen Abgreifen von Daten zur aktuellen Mausposition im Höhenplan wie Gradientenhöhe oder Abstand zwischen Gradiente und Gelände.

Abbildung 1. Dialogfeld Gradienteneditor
  1. Obere Werkzeugleiste
  2. Gradientenliste mit den verschiedenen Varianten
  3. Aktuell gewählte Variante zur Bearbeitung in der TS-Punktliste
  4. TS-Punktliste
  5. TS-Punkte der aktuellen Gradiente (Stützpunkte)

Gradienteneditor starten

Das Werkzeug zur Bearbeitung von Gradienten (Gradienteneditor) wird im Menüband Längsschnitt > Konstruktion > Gradientenbearbeitung gestartet. Nach Aufruf erscheint der Gradienteneditor, der standardmäßig am unteren Rand des Zeichnungsbereichs angedockt ist.

Anmerkung: Der Gradienteneditor kann auch direkt aus dem Lageplan (Straße oder Bahn > Längs-, Querschnitt > Längsschnitt) und aus dem VESTRA Explorer > Längsschnitt aufgerufen werden.
Abbildung 2. Schaltfläche “Gradientenbearbeitung” im Menüband
Anmerkung: Der Gradienteneditor startet mit der im Menüband eingestellten Achsnummer und zoomt automatisch in der Zeichnung auf den Höhenplan der Achse, falls ein solcher bereits vorhanden ist.
Anmerkung: Ist keine Gradiente zur Achse definiert, wird bei Start des Gradienteneditors (oder Wechsel der Achse) das Dialogfeld Schneller Vorentwurf angezeigt.

Standard-Gradienten

Bei der Auswahl eines Regelquerschnitts im Deckenbuch und der folgenden Auswahl eines Querschnittthemas wird eine automatische Standardgradiente angelegt (bei zweibahnigen Querschnitten zwei automatische Standardgradienten).

Die Standardgradiente entsteht nur, wenn keine Gradiente vorhanden ist.

Damit können die Gradientenlage und die Hauptspurränder zugeordnet werden.

Zudem ist zur korrekten Behandlung und Darstellung des Rampenbands eine Gradiente notwendig.

Die Standardgradienten dienen als Platzhalter und können beim manuellem Aufruf des schnellen Vorentwurfs bearbeitet, mit Zwangspunkten oder durch graphisches Abgreifen von TS-Punkten gefüllt werden.

Gradientennamen

Gradientennamen sind aus Kompatibilitätsgründen auf 8 Zeichen beschränkt. Sobald Inkonsistenzen entdeckt werden, gilt folgendes Vorgehen:

  • Bei geöffnetem Gradienteneditor wird der Gradientenname automatisch auf 8 Zeichen gekürzt – ein Meldungsfenster informiert über die Synchronisierung.
  • Ist der Gradienteneditor nicht geöffnet oder ist nur BricsCAD ohne VESTRA INFRASIVION aktiv, erfolgt die Synchronisierung beim nächsten Start des Gradienteneditors.
  • Wird durch diese Synchronisierung der Name der Hauptgradiente geändert, erfolgt beim Speichern der Gradienten eine Mitteilung darüber, und es wird eine Auswahlliste angezeigt, aus der die neue Hauptgradiente ausgewählt werden kann.
    Anmerkung: Leerzeichen am Ende des Kurznamens werden beim Festlegen als Hauptgradiente entfernt.

Namen von VESTRA-Gradienten sollten nur im Gradienteneditor definiert oder geändert werden. Damit werden solche Inkonsistenzen vermieden.

Programminterne Vorgehensweise

Da der Gradientenname unter VESTRA aus max. 8 Zeichen bestehen darf, wird der Name wie folgt behandelt:

  1. Beim ersten Aufruf des Gradienteneditors wird geprüft, ob eine Gradiente mit ungültigem Namen (> 8 Zeichen) zur Achse vorhanden ist. Wenn ja, wird der Gradientenname gekürzt und in Zeichnung und Datenbestand geändert. Eine Meldung weist auf die automatische Korrektur hin.
  2. Wird ein Gradientenname bei geöffnetem Gradienteneditor in der Zeichnung geändert, erfolgt ein Hinweis, wenn der Gradientenname nicht mehr korrekt ist. Die Gradiente wird daraufhin in Zeichnung und Gradienteneditor entsprechend korrigiert.
  3. Der Gradientenabgleich prüft auch auf Name und Beschreibung. Abweichungen werden in der Registerkarte Daten abweichend angezeigt und können aus der Zeichnung nach VESTRA übernommen werden.
  4. Wird beim Schließen des Gradienteneditors das Dialogfeld Parameter > Hauptgradiente zum Einstellen der Hauptgradiente angezeigt, kann dieses Dialogfeld mit der Einstellung [keine] mit der Schaltfläche OK geschlossen werden. Somit tritt das Problem der Endlosschleife nicht mehr auf, wenn der Gradientenname ungültig, da zu lang ist.

Gradienten speichern

Der Gradienteneditor speichert alle Gradienten zu einer Achse in einer Gradientendatei *.grdx. Zusätzlich wird beim Speichern der Gradienten im Gradienteneditor auch immer eine aktuelle *.grd-Datei des Hamburg-Formats erzeugt. Somit ist ein Wechsel in die Gradientenbearbeitung der Hamburg-Version jederzeit möglich.

Anmerkung: Werden Gradienten einer Achse in der Hamburg-Version geändert und gespeichert, erscheint beim nächsten Start des Gradienteneditors ein Hinweis, dass die *.grd-Datei neueren Datums als die *.grdx-Datei ist. Die Gradienten der neueren *.grd-Datei können übernommen und weiterverwendet werden.

Die Gradienten einer Achse werden im Projektordner in einer Datei mit folgendem Dateinamen gespeichert (Standarddatei zur Achse):

V7_[Achsnummer].grdx (V7_0010.grdx ist die Gradiente der Achse 10.)

Gradienten selektieren

Die Auswahl von Gradienten erfolgt über ein einheitliches Dialogfeld. Dieses erlaubt je nach Kontext entweder die Auswahl einer einzelnen Gradiente oder die Auswahl mehrerer Gradienten.

  • Einzelselektion

    In der Einzelselektion (z. B. erreichbar über Gradienteneditor > Gradientenliste > Werkzeugleiste > Import > Projektion aus anderer Achse) erfolgt die Auswahl durch Klicken auf die gewünschte Gradientenzeile. Die selektierte Gradiente wird zusätzlich in der grafischen Voranzeige dargestellt. Durch Klicken von OK wird die Selektion übernommen.

    Abbildung 3. Gradiente auswählen
  • Multiselektion

    Im Modus Multiselektion (z. B. Gradienteneditor > Gradientenliste > Werkzeugleiste > Import > Aus Bestand übernehmen) erfolgt die Auswahl über Aktivieren der Option Sel. in der ersten Spalte. Alle selektierten Gradienten werden im Bereich Selektion grafisch angezeigt. Durch Klicken von OK wird die Selektion übernommen.

    Abbildung 4. Mehrere Gradienten auswählen

Optimierungen für Geländeprofile

Zwei Optimierungen für Geländeprofile mit sehr vielen Geländepunkten:

Zunächst wird geprüft, ob bereits ein aktuelles Gelände in der Zeichnung vorhanden ist. Bei abweichenden Daten wird mit dem aktuellen VESTRA-Gelände aktualisiert.

Bei sehr großen Geländelinien (> 1000 Geländepunkte) kann ein reduziertes Gelände angezeigt werden. Diesen enthält dann max. 100 Geländepunkte.

Anmerkung: Das ursprüngliche Gelände bleibt dabei erhalten und wird nur zur schnellen Anzeige am Bildschirm reduziert.

Höhenzwangspunkte mit Steigung

TS-Punkte mit Sonderkonstruktionen.

Für diese seltene Sonderkonstruktion gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die Vorgehensweise kann jedoch nicht pauschal beschrieben werden.

Bei praktischen Problemen wenden Sie sich an den VESTRA-Support unter der Telefonnummer +49 7634 5612-560 oder über das Ticketsystem unter https://www.akgsoftware.de/ticketsystem.

Weichenpunkte für Bahnachsen

Für Bahnachsen wird beim Starten des Gradienteneditors automatisch eine Zwangspunktgruppe Weichenpunkte erzeugt, wenn die Achse mindestens eine Weiche enthält und Weichenpunkte berechnet werden können.

Abbildung 5. Zwangspunktgruppe Weichenpunkte

Diese Funktion kann auch explizit über das Kontextmenü der TS-Punktliste aufgerufen werden.

Abbildung 6. Kontextmenü der TS-Punktliste: Weichenpunkte erzeugen