Meridiantransformation

Mit der Meridiantransformation wandeln Sie vor allem Gauß-Krüger-Koordinaten von einem Meridianstreifensystem in das benachbarte System um oder verschieben sie.

Die Berechnung bestimmt anhand des Max.-/Min.-Bereichs der zu transformierenden Koordinaten den Koordinatenkennzifferbereich. Durch diese Angabe ist feststellbar, ob es sich um GK- oder UTM-Koordinaten handelt.

Überlappungsbereich

Der Test prüft, ob sich die Koordinaten im Überlappungsbereich der Meridiansysteme befinden.

Abbildung 1. Meridianstreifen in Gauß-Krüger mit Überlappungsbereich

Nur wenn die Koordinaten im Überlappungsbereich liegen, soll diese Transformation funktionieren. Somit gibt es auch für die Meridiankennziffer nur die eine Möglichkeit und eine Transformationsrichtung.

Im Osten der Bundesrepublik gibt es bei UTM-Koordinaten Bereiche, in denen eine Meridiantransformation von Kennziffer 32 nach Kennziffer 33 oder umgekehrt erforderlich sein könnte. Für UTM-Koordinaten in diesem Bereich dient die Meridiantransformation.

Auch hier soll die Meridiantransformation nur in einem Überlappungsbereich gelten. Der Überlappungsbereich bei den UTM-Koordinaten reicht +/- 10 Minuten über die Mitte.

Meridiankennziffer des Zielsystems

Legt die Nummer des Meridians fest. Berechnet wird die Meridiankennziffer aus der Gradzahl des Hauptmeridians geteilt durch 3.

Abbildung 2. Meridiankennziffer

Dadurch liegt Deutschland im Bereich der Meridiankennziffern 2 bis 4.

Abbildung 3. Meridiankennziffern bei Bezugsellipsoid Bessel
Abbildung 4. Meridiankennziffern bei Bezugsellipsoid Krassowski

Bezugssystem

Legt das zugrunde gelegte Ellipsoid fest.

Für die Berechnung der Meridiantransformation ist die Angabe eines Bezugsellipsoids erforderlich.

Bei UTM-Koordinaten als Transformationsgrundlage ist das Bezugsellipsoid immer GRS80.

Bei Gauß-Krüger-Koordinaten wird üblicherweise das Bezugsellipsoid Bessel verwendet.

Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern

In den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern beziehen sich die amtlichen Gauß-Krüger-Koordinaten auf das Krassowski-Ellipsoid.

Datenumfang

Die Daten, die transformiert werden, können ausgewählt werden:

  • Komplette Datenbank umwandeln rechnet alle in der Datenbank vorhandenen Koordinaten (Punktlagen) um.
  • Aktuelle Auswahl umwandeln rechnet die Koordinaten (Punktlagen) der markierten Objekte um.

Die Lage und Ausdehnung der Punkte wird angezeigt.

Transformation

Auswahl legt die Transformationsmethode fest.

Information zeigt ein Dialogfeld an, in dem verschiedene Informationen bereitgestellt werden:

  • Diagnose stellt eine Liste der Aktivitäten der Transformation bereit:
    • Diagnosedatei anzeigen öffnet die Datei c:\Users\[Aktueller Benutzer]\Documents\AKG\AKGTrafo\AKGTrafoCalcNetLogger.txt.
    • Pfad der Diagnosedatei anzeigen öffnet den Windows Explorer im Ordner c:\Users\[Aktueller Benutzer]\Documents\AKG\AKGTrafo.
  • [Bundesland] zeigt Informationen zu den länderspezifischen Transformationslösungen mit Links zu den jeweiligen Internetseiten an.

Zielsystem

Die Meridiantransformation überträgt in Streifenübergängen die Gauß-Krüger-Koordinaten oder auch UTM-Koordinaten von einem Koordinatenstreifen in einen anderen.

Der Übergangsbereich ist dabei begrenzt (+/- 10'). Die zu transformierenden Koordinaten z. B. Kirchtürme als Fernziele können außerhalb dieses Überlappungsbereichs liegen. Diese werden jedoch im verwendeten Koordinatensystem benötigt.

Anmerkung:

Durch Aktivieren der dann angezeigten Option Test des Überlappungsbereichs ignorieren kann die Berechnung trotzdem durchgeführt werden. In den Klappfeldern können dann die gewünschten Werte eingestellt werden.

Diese Option wird nur angezeigt, wenn der Fall eintritt.

Meridiankennziffer des Zielsystems legt die Ostlage des Koordinatensystems fest.

Gauß-Krüger-Koordinaten spannen ein weitgehend rechtwinkliges Gitter über ganz Deutschland. Die Bezugsfläche ist das Bessel-Ellipsoid. Um unzulässige Verzerrungen der eigentlich rechtwinkligen Koordinaten klein zu halten, wurde die Erdoberfläche in Meridianstreifen im Abstand von 3° zerlegt. Während der Hochwert davon unabhängig ist, zeigt der vollständige (7 Ziffern) Rechtswert den Meter-Abstand vom jeweiligen Mittelmeridian zuzüglich einer vorangestellten Meridian-Kennziffer (1/3 des Längengrads). Der schlagartige Übergang der Berechnung erfolgt genau auf der Mitte zwischen zwei solchen Mittelmeridianen, z. B. bei Längen von 10,4999999° gilt noch Meridian 9°, bei 10,5 dagegen Meridian 12°.

Bezugssystem legt das verwendete Koordinatensystem fest.

Ist das System ein Gauß-Krüger-System, wird im Klappfeld Bezugssystem zusätzlich die Auswahl Krassowski angeboten. Für die Berechnung der Meridiantransformation ist die Angabe eines Bezugsellipsoids erforderlich. Krassowski ist deshalb notwendig, weil sich in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern die amtlichen Gauß-Krüger-Koordinaten auf das Krassowski-Ellipsoid beziehen.

Falls die Transformationsgrundlage Koordinaten im UTM-Bereich sind, ist das Bezugsellipsoid GRS80.

Test des Überlappungsbereichs ignorieren ermöglicht die Meridiantransformation.