Achsen

Die Bahnachse bildet die mathematisch definierte Leitlinie für den Verlauf der Strecke. Diese durchgehende Linie ist die Hauptachse. Werden Ränder oder begleitende Bauwerke ebenfalls durch Achsen definiert, bezeichnet man diese Linien als Randachsen oder Nebenachsen.

Die Hauptachse bei Verkehrswegen liegt in der Mitte des Bauwerks. Bei eingleisigen Eisenbahnstrecken ist dies die Mitte des Gleises. Bei mehrgleisigen Eisenbahnstrecken liegt die Achse in der Mitte des Gesamtquerschnitts. Die Bezeichnung Achse wird für die Grundrissdarstellung im Lageplan verwendet und dient dort zur Definition des horizontalen Verlaufs der Strecke.

Bei der Darstellung im Aufriss, dem Höhenplan, ist dagegen die Bezeichnung Gradiente üblich, um den Höhenverlauf im Zuge der Strecke zu definieren.

Achsen können in der Projektbearbeitung unterschiedliche Funktionen einnehmen. Da Achsen nicht nur die Linienführung einer geplanten Trasse beschreiben, sondern auch bei der Deckenbuchdefinition und bei der Erstellung von Bausteinen im Querprofil berücksichtigt werden können, empfiehlt es sich, folgende Elemente ebenfalls als Achse zu erzeugen:

  • Fahrbahnränder im Verziehungsbereich (Randachsen)
  • Inseln, Sperrflächen
  • Linienführung straßenbegleitender Gehwege und Radwege
  • Katasterlinien als Achsenpolygone

Die Definition von Achsen erfolgt i. d. R. an einem Datenbestand, der in der Datenbank als Einzelpunkte, Zwangspunkte oder Linienpunkte abgelegt ist. Zwischen den einzelnen Achsen bestehen z. B. durch sogenannte Korrespondenzelemente ebenfalls geometrische Abhängigkeiten. Deshalb können vorhandene Achsen problemlos auf neue Zwangspunkt umgerechnet werden, ohne dass dies eine Neueingabe erfordert. Abhängige Achsen werden gleichfalls – wenn gewünscht automatisch – nachgezogen.

Allgemeine Leistungsmerkmale, welche die Achsberechnung in VESTRA auszeichnen sind:

  • Geometrische Trassierungselemente werden durch die Einführung zusätzlicher Bestimmungsstücke und Bezugnahme auf Korrespondenzachsen festgelegt.
  • Grafische oder koordinatengenaue Punktvorgabe auf Klothoiden
  • wahlweise Zuordnung der Anfangsstation
  • Durch die Definition der Straßenkategorie und der Entwurfsgeschwindigkeit wird die Linienführung von Außerortsstraßen auf Richtlinienkonformität geprüft.
  • Für Anschlussstellen-Rampen (AS-Rampen) können beliebig viele Festelemente angeordnet werden. Damit lassen sich auch komplizierte Elementfolgen wie z. B. Bremsbögen trassieren.
  • automatische Berechnung von Klothoidenparametern in AS-Rampen
  • beliebig häufige Bezugnahme auf Korrespondenzachsen (auch grafisch möglich)
  • Unbekannte Korrespondenzstationen werden entweder durch Koordinateneingabe oder durch grafische Selektion direkt am Bildschirm definiert.
  • wahlweise Vorwärts- oder Rückwärtskoppelung von Elementen ohne Einschaltung von Pufferelementen
  • Verziehungselemente (Radien und Radienpaare) werden in Abhängigkeit von Verziehungslänge, Verziehungsbreite und Achskrümmung berechnet.
  • Die Knotenpunktsgeometrie einschließlich der Knotenränder, Fahrbahnteiler und Dreiecksinseln werden gemäß RAA durch automatisierte Komplexelemente in einem Rechengang berechnet, quasi auf Knopfdruck.
  • Automatisierte Komplexelemente werden genutzt zum Erstellen von erschließungstechnischen Anlagen, Wendeanlagen und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.
  • Definition von Kreisverkehrsanlagen und den dazugehörigen Einfahrten außerorts, innerorts sowie für kleine Kreisverkehrsplätze
  • Alle definierten Parameter für automatisierte Trassierungslösungen entsprechen der Festlegungen der entsprechenden Richtlinien, können jedoch beliebig geändert werden.